FDP beantragt Maßnahmen zur ärztlichen Versorgung

01.11.2018

Mit zwei Anträgen an den Stadtrat fordert die FDP-Ratsfraktion konkrete Maßnahmen zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in SHS ein.

 

Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Thorsten Baumgart: „Die Situation ist kritisch. Seit Jahren wird über den drohenden Hausärztemangel in unserer Stadt diskutiert – nicht zuletzt auch ausgelöst durch mehrere Anfragen und Anträge der FDP-Fraktion seit 2011. Die direkten Einflussmöglichkeiten auf die Ansiedlung neuer Ärzte sind begrenzt. Wir sollten aus unserer Sicht alle Maßnahmen ergreifen, die sich uns bieten. Für uns ist das eine Frage der Daseinsvorsorge. Es muss für die Menschen in SHS möglich, hier vor Ort einen Hausarzt zu finden. Ärzte, die in den Ruhestand gehen, müssen ersetzt werden, damit entsprechende Ärztesitze nicht verloren gehen.“

 

Die Freien Demokraten unterbreiten zwei Vorschläge. Die Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) soll durch die Bereitstellung eines attraktiven Grundstücks in möglichst zentraler Lage konkret und deutlich gefördert werden. „Bisher gibt es eine städtische Förderrichtlinie, die Ärzten, die sich hier neu niederlassen, bis zu 25.000 Euro Zuschuss für Ihre Praxisausstattung zur Verfügung stellt. Das ist gut und richtig. Darüber hinaus gehende Beschlüsse des Rates gibt es bisher allerdings nicht. Hier wollen wir ein sichtbares, offizielles Zeichen setzen, dass wir bereit sind in Vorleistung zu gehen. MVZ sind die Zukunft. Viele Ärzte wollen nicht mehr selbstständig arbeiten, sondern als angestellte Ärzte. Das Stichwort lautet Work-Life-Balance, also der Wunsch Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren“, sagt Gerhard Blumenthal, Stadtverbandsvorsitzender der FDP.

 

Der zweite Vorschlag der Liberalen ist strategisch eher langfristig ausgerichtet. Über ein Stipendium sollen Medizinstudenten schon während ihrer Ausbildung an die Stadt gebunden werden. Thorsten Baumgart: „Das Prinzip ist einfach: Wir wollen Medizinstudenten während des Studiums finanziell unterstützen, wenn diese sich im Gegenzug dazu bereit erklären, nach dem Studium hier in der Stadt ansässig zu werden. Ein solches kann Programm unter Einbeziehung interessierte Ärzte vor Ort initiiert werden. Ein Arzt der weiß, dass er z.B. in 5 Jahren in den Ruhestand gehen möchte, kann über das Programm dabei unterstützt werden, einen geeigneten Nachfolger zu finden, welcher dann von der Stadt den zusätzlichen Anreiz erhält.“

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