Die aktuelle Situation bzgl. des Angebots an Schulplätzen an den weiterführenden Schulen im Ort beschäftigt die FDP-Fraktion sehr intensiv. Das Engagement der Elterninitiative mit 1.162 gesammelten Unterschriften beeindruckt uns. Einig sind wir uns mit den Initiatoren darüber, dass in unserer Stadt für jede Schülerin und jeden Schüler, der hier eine weiterführende Schule besuchen möchte, ein Schulplatzangebot vorhanden sein muss.
Das war immer auch unser Anspruch und wird es bleiben.
Die Hängepartie, die sich seit dem Start der Gesamtschule für viele Familien aufgrund zunächst abgelehnter Anmeldungen ergeben hat, ist für die Betroffenen äußerst belastend gewesen. Das darf sich zukünftig nicht wiederholen.
Die FDP-Fraktion begrüßt den nun gestarteten Antrag der Stadt an die Bezirksregierung, der eine dauerhafte 5-Zügigkeit für die Gesamtschule zum Ziel hat. Wir als Freie Demokraten haben in der Vergangenheit mehrfach eine dauerhafte Fünfzügigkeit angeregt, zuletzt in Form eines Antrags im Rahmen der Haushaltsberatungen im Januar dieses Jahres. Seinerzeit wurde dieser Vorstoß noch von Seiten der Verwaltung als nicht zielführend angesehen. Gut, dass sich diese Einschätzung nun geändert hat.
Im April haben wir als Fraktion eine Anfrage zu den zu erwartenden Schülerzahlen für die Jahre 2018 bis 2022 (Schüler, die eine Grundschule in SHS verlassen und danach eine weiterführende Schule besuchen) an die Verwaltung gerichtet. Zusätzlich haben wir uns mitteilen lassen, wie viele ein- und ausgependelte Kinder es in den vergangenen Jahren jeweils gegeben hat und mit wie vielen Inklusionskindern an der Gesamtschule zukünftig zu rechnen ist. Die Antworten liegen uns zwischenzeitlich vor. Stellt man diesen Daten die verfügbaren Gesamtkapazitäten unseres 4-zügigen Gymnasiums und der hoffentlich bald 5-zügigen Gesamtschule gegenüber, so kommen wir zu dem Ergebnis, dass sich weiterhin tendenziell eine Differenz ergibt. Es könnten also weiterhin zu wenige Plätze zur Verfügung stehen.
Somit ist die 5-Zügigkeit der Gesamtschule aus unserer Sicht nur als eine erste Maßnahme zu sehen. Langfristig brauchen wir mehr Kapazitäten. Die nun angedachten Kooperationen mit Nachbarkommunen, die über eine Realschule verfügen, sind ein interessanter Ansatzpunkt, den wir uns genau ansehen sollten. Wir sind dabei allerdings der Meinung, dass wir mit mehreren Kommunen in Kontakt treten sollten. So ist es etwa denkbar für Interessierte aus Stukenbrock bzw. Stukenbrock-Senne eine Zusammenarbeit mit Hövelhof oder Augustdorf anzustreben und für Interessierte z.B. aus Schloß Holte und Sende mit Bielefeld-Sennestadt.
Darüber hinaus ist es für die FDP-Fraktion von zentraler Bedeutung, unser Gymnasium und die Gesamtschule weiter zu stärken. Wir sollten uns mit der Frage beschäftigen, wie wir noch mehr Familien für diese Schulen begeistern und so die Zahl der Auspendler verringern. Noch stärkere Kommunikation und Information bis hin zu konkreter Werbung in Richtung der jeweils betroffenen Eltern und Kinder müssen in Betracht gezogen werden. Bei steigendem Interesse an den Schulen vor Ort, könnte langfristig auch über eine 6-Zügigkeit der Gesamtschule nachgedacht werden.
Eine Realschulneugründung für SHS halten wir weiterhin nicht für zielführend. Eine nur zweizügige Rumpf-Realschule würde Gefahr laufen, vom ersten Tage an ums Überleben kämpfen zu müssen und die vorhandene Gesamtschule unter Umständen schwächen. Außerdem kann eine zweizügige Realschule ihren Schülern kein wirkliches Differenzierungsangebot bieten.