Kein Nationalpark Senne - Freude über Verbleib der Briten in der Region

13.07.2018

Im Zuge des Beteiligungsverfahrens zum überarbeiteten Landesentwicklungsplans (LEP) ist wieder Bewegung in die Diskussion um einen möglichen Nationalpark in der Senne gekommen. Dazu erklärt der stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP im Kreis Gütersloh, Thorsten Baumgart:

 

„Die neue schwarz-gelbe Landesregierung hat die Überlegungen, einen Nationalpark in der Senne einzurichten, aus dem LEP gestrichen. Das begrüßen wir ausdrücklich und stehen voll und ganz zu dieser Entscheidung.

Das stellt in keiner Weise die Schutzwürdigkeit der Senne mit ihrer teils einzigartigen Flora und Fauna in Frage. Ganz im Gegenteil: Als FDP setzen wir uns vehement für den Erhalt der Sennelandschaft ein. Die Frage ist, ob die Einrichtung eines Nationalparks ein geeigneter Weg sein kann, das zu erreichen. Das ist nach unserer klaren Überzeugung nicht der Fall, denn die Senne ist eine von Menschenhand gestaltete Kulturlandschaft und kein selbstgewachsener Naturraum. Der regelnde Eingriff des Menschen im Zuge der militärischen Nutzung hat die Senne in ihrer heutigen Form entstehen lassen. Der konsequenteste und beste Schutz des Gebiets ist somit die fortgesetzte militärische Nutzung. Dafür werben wir seit Jahren.

 

Die Schutzkategorie Nationalpark schließt laut Bundesnaturschutzgesetz auf dem überwiegenden Teil der Fläche eine Pflege durch den Menschen aus. Die Natur würde sich selbst überlassen, was die vorhandenen Arten gefährden würde. Ein Nationalpark macht also eindeutig aus ökologischen Gründen keinen Sinn und wäre sogar kontraproduktiv.

 

Dass aktuell eine landesweite Umfrage zu einer vermeintlich breiten Zustimmung zu einem Nationalpark in der Senne führt, ist nicht wirklich verwunderlich. Der Begriff Nationalpark erweckt vermutlich bei zahlreichen Befragten narturromantische Assoziationen, die an Nationalparke in Nordamerika wie den Yellowstone Park erinnern. Die Realität in der Senne wäre eine andere: Das Betreten von Nationalparken ist auf weiten Teilen der Flächen nicht erwünscht. Man kann eine solch komplexe Fragestellung nicht auf eine schlichte Ja-Nein-Frage herunterdampfen. In der Region OWL haben sich in den vergangenen Jahren viele Kommunalparlamente, Institutionen, Flächeneigentümer und über 35.000 Unterstützer per Unterschrift gegen einen Nationalpark vor Ort ausgesprochen.

 

Die heutige Information, dass die Briten mit einem Teil-Truppenkontingent in der Senne verbleiben werden und auch den Truppenübungsplatz Senne weiter nutzen werden, ist eine großartige Nachricht für die Region. Das schafft Sicherheit für die Flora und Fauna der Sennelandschaft und ist zugleich eine Absicherung des Bundeswehrstandorts Augustdorf, da der angrenzende Übungsplatz erhalten bleiben wird. Auch wirtschaftlich ist das für die Region sehr positiv zu bewerten. Die Präsenz der militärischen Standorte schafft und Erhält Arbeitsplätze.“